Führung: "Tervuren - Eine belgische Künstlerkolonie" am 11.2.2025 um 11 Uhr
Auf der Suche nach Ursprünglichkeit und ländlicher Idylle stellten Hippolyte Boulanger und seine Malerkollegen in den 1860er Jahren ihre Staffeleien in der Umgebung der Gemeinde Tervuren auf, um dort unter freiem Himmel zu malen. Die zweitälteste Künstlerkolonie Europas war entstanden.
Dem Vorbild der Schule von Barbizon folgend, wollten die Künstler den unmittelbaren Natureindruck, die Wirkung des Lichtes, die Stimmung des Augenblicks einfangen. Die Natur selbst und das einfache ländliche Leben wurden zu bildwürdigen Motiven. Damit stand ihre Kunst im Gegensatz zur akademischen Ateliermalerei, deren strikten Vorgaben sie entfliehen wollten. Künstler wie Euphrosine Beernaert, Edouard Huberti oder Joseph Coosemans griffen in erster Linie auf eine erdige Palette zurück und waren dem Realismus verpflichtet. Erst die zweite und dritte Generation von Malern, ebenfalls dem Reiz der Landschaft um Tervuren verfallen, wagten endgültig den Schritt hin zum Impressionismus, darunter Guillaume Vogels, Jean-Baptiste Degreef, Joseph François oder Armand Malcot.