Städtische Hebammen stehen Familien seit 15 Jahren in Langenfeld zur Seite
„Damals war ich so etwas wie eine Exotin im Rathaus“, blickt Familienhebamme Sabine Burchardt schmunzelnd auf ihren Arbeitsbeginn im Langenfelder Rathaus im Sommer 2008 zurück. Anfängliche Skepsis auf Seiten der Eltern wich bald einer Vorfreude auf den Neugeborenen-Begrüßungsbesuch der Familienhebamme, denn schnell hatte sich dieser spezielle Service, den die Stadt Langenfeld den Familien bietet, herumgesprochen.
„Es war Pionierarbeit“, so die Hebamme, „eine spannende, kreative Herausforderung.“ Heute ist dieses freiwillige Angebot aus Langenfeld gar nicht mehr wegzudenken, längst haben sich die Begrüßungsbesuche bei jungen Familien etabliert. Wenn Sabine Burchardt über ihre Arbeit erzählt, leuchten ihre Augen: „Es macht mir immer noch genauso viel Freude wie am ersten Arbeitstag.“
Im Laufe der Jahre hat sich die personelle Situation von einer Familienhebamme zu einem Gesundheitsexpertinnen-Trio weiterentwickelt. Im Jahr 2018 nahm mit Sara Wingen eine zweite Familienhebamme ihren Dienst bei der Stadt Langenfeld auf, und ganz neu im Team ist Adriana Nonnenbruch, eine Familienkinderkrankenschwester.
Die drei Fachkräfte arbeiten alle in Teilzeit mit unterschiedlicher Stundenzahl, sie teilen sich 1,5 Planstellen. Dabei gibt es neben den Begrüßungsbesuchen bei Eltern mit Neugeborenen einen zweiten Arbeitsschwerpunkt, die sogenannten Einzelfallhilfen, in denen die drei Gesundheitsexpertinnen Familien in herausfordernden Situationen eine Zeit lang individuell begleiten und unterstützen können. Diese Hausbesuche vom Team Frühe Hilfen beruhen auf freiwilliger Basis und sind für die Familien kostenlos.
Kathrin Schwanke und Annika Wefes sind die Netzwerkkoordinierenden der Frühen Hilfen, ergänzen das Team in der konzeptionellen Arbeit und bieten niederschwellige Beratung in allgemeinen Erziehungsfragen für Familien mit Kindern im Alter von 1 bis 6 Jahren an. „Als Netzwerkkoordinierende der Frühen Hilfen sind wir sehr froh, dass wir gerade im Bereich vor und nach der Geburt ein Team aus Fachkräften für Langenfelder Familien anbieten können, die bei Bedarf in den unterschiedlichsten Fragen und Unterstützungsbereichen zur Verfügung stehen. Dieses Qualitätsmerkmal ist der Stadt Langenfeld außerordentlich wichtig“, so Kathrin Schwanke.
Sonja Wienecke, Fachbereichsleiterin des Referats Jugend, Schule und Sport, sieht in der neuen personellen Zusammensetzung eine große Bereicherung. „Früher endeten Begleitungen durch die Familienhebammen spätestens am ersten Geburtstag des Kindes, denn die Hebammen sind auf die Schwangerschaft, die Zeit rund um die Geburt und das erste Lebensjahr spezialisiert. Unsere Familienkinderkrankenschwester kann dagegen Familien mit Kindern bis zu drei Jahren beratend unterstützen.“
Was die drei Kolleginnen gemeinsam haben, ist nicht nur langjährige Berufserfahrung, sondern auch die Tatsache, dass sie sehr empathisch auf den Familienalltag schauen. Dabei bringen die Fachkräfte nicht nur unterschiedliche Sprachkenntnisse wie Polnisch, Spanisch, Tigrinya, Amharisch oder Englisch mit, sondern können auch aufgrund zahlreicher unterschiedlicher Fortbildungen, eigener Erfahrungen und Interessen eine große Bandbreite an Fachkenntnissen in ihren Arbeitsalltag einbringen.
Ob Tragetechniken eines Säuglings, Babymassage, Schlaf- und Schreiberatung, Begleitung und Unterstützung von Familien mit Migrationshintergrund oder Klangschalen-Expertise - die Vielfalt ist groß. „Deshalb ist es einfach toll, in einem Team zu arbeiten und doch individuell den Eltern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen“, so Sabine Burchardt.
