Schutzkonzepte an Grundschulen: Umfassende Präventionsarbeit für mehr Sicherheit und Aufklärung
Seit April 2023 befinden sich die Langenfelder Grundschulen in der Erstellung von Rechte- und Schutzkonzepten gegen jegliche Form von Gewalt und zur Prävention vor sexuellem Missbrauch. Hierfür wurden bestehende Konzepte, die individuell für jede Schule bestehen, überarbeitet und die Regelwerke an Schule und in Betreuung vereinheitlicht.
Oliver Markmann, Vertreter der Grundschulen im Schulausschuss, betont „Wir als Schulgemeinschaft sind überzeugt, dass der Schutz unserer Schülerinnen und Schüler oberste Priorität hat. Dies zeigt sich durch Projekte wie ‚Mein Körper gehört mir‘, unser Leitbild sowie unsere Kooperationen mit der Jugendhilfe der Stadt Langenfeld und der Beratungsstelle ‚Haus der Chancen‘ in Monheim.“
Im Rahmen des landesweiten Auftrags des Schulministeriums zur Entwicklung von Schutzkonzepten starteten alle Mitarbeitenden aus Grundschule und Offenen Ganztag an zwei Terminen mit einer umfassenden Grundlagenschulung zum Thema „Sexualisierte Gewalt und Täterstrategien“. Die Schulung markierte den Auftakt für die Entwicklung individueller Schutzkonzepte an jeder Schule.
Die Themen der individuellen Schutzkonzepte waren vielfältig und orientierten sich an den aktuellen Anforderungen des Schulgesetzes und der SGB-VIII Reform.
Zu den Schwerpunkten in der Erstellung der Konzepte gehörten unter anderem:
- Erstellung von Selbstverpflichtungserklärungen für alle Mitarbeitenden
- Durchführung von Risiko- und Potentialanalysen zur Identifikation von Gefährdungen und Chancen im Schulalltag
- Beteiligung der Kinder an der Risiko- und Potentialanalyse durch Workshops, Begehungen, kreative Methoden
Begleitet und strukturiert wurde der gesamte Prozess der Schutzkonzept-
erstellung von Katharina Schenk, städtische Fachkraft im Kinder- und Jugendschutz, sowie von der Expertin Steffi Korell, die mit ihren Erfahrungen und Expertise die Steuerungsgruppen unterstützten.
Um eine ganzheitliche Aufklärung zu gewährleisten, wurden zudem Fachbücher und kindgerechte Materialien wie die „Echte-Schätze“-Kisten vom PETZE-Institut angeschafft, die eine altersgerechte Auseinandersetzung mit Themen wie Nähe, Distanz, Sexualität und Diversität ermöglichen.
Oliver Markmann empfand den Austausch der verschiedenen Akteure aus Schule, OGS, Schulsozialarbeit und Kinder- und Jugendschutz in den Steuerungsgruppen als lebendig und gewinnbringend. Er ist dankbar, dass der Prozess der Schutzkonzepterstellung durch die Stadt Langenfeld koordiniert und durch die Begleitung andere Fachkompetenzen intensiviert wurde. Dieser Prozess ist Teil eines langfristigen Engagements der Stadt Langenfeld für mehr Schutz und Prävention und zeigt das Bestreben, Kinder nicht nur vor Gefahren zu schützen, sondern auch ihre Rechte und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
Auch wenn die Verschriftlichung fertig gestellt ist und die Konzepte für jedermann einsehbar sein werden, ist der Prozess nicht abgeschlossen. Die Steuerungsgruppen zum Thema Kinderschutz an den Schulen bleiben bestehen und passen fortwährend die Konzepte an.