Partnerstädte - Städtepartnerschaft mit Gostynin / Polen
Daten und Fakten
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Geschichte
Der Name Gostynin leitet sich von dem polnischen Wort für Gastfreundlichkeit ab. Die erste urkundliche Erwähnung von Gostynin stammt aus dem Jahr 1279, wobei aber erste Siedlungsspuren auf Gostyniner Gebiet aus dem 12. und 13. Jahrhundert stammen. Im Jahre 1382 erhielt Gostynin bereits die Stadtrechte. Dies war mit vielen Privilegien verbunden, die die Entwicklung der Burg Gostynin und der am Fuße der Burg angelegten Siedlungen förderten. Ein hölzernes Schloss zum Verweilen des Königs Zygmunt August wurde 1552 gebaut. Dieses gehörte, der Beschreibung zu folgen, zu den schönsten und bequemsten Schlössern in den zur Krone gehörenden Landen. Mitte des 17. Jhd. wurde dieses Schloss und die Stadt weitgehend während des großen Krieges mit Schweden zerstört.
Nachdem Gostynin 1793 zu Preußen kam, wurde es von 1807-1815 dem Herzogtum Warschau zugeschlagen und gehörte danach von 1815-1918 zu Kongresspolen.
Die Stadt erholte sich erst Anfang des 19. Jhd. Aus dieser Zeit stammt das hölzerne Rathaus (1824). Auch das Schloss wurde wiederaufgebaut (1825), heute ist es ein Hotel mit Konferenzsaal. Da Gostynin als Stadt seine volle Bedeutung zurückgewann, wurden Markthallen im klassizistischen Stil errichtet (1832-1834).
Vom 16. September 1939 bis zum 18. Januar 1945 war die Stadt durch die deutsche Wehrmacht besetzt und erhielt zunächst die Ortsbezeichnung Waldrode, dann wurde sie kurz in Gasten umbenannt, um danach wieder in Waldrode umbenannt zu werden. Vor Ausbruch des 2. Weltkrieges zählte Gostynin über 12.000 Einwohner. Innerhalb von vier Jahren der Besatzungszeit verminderte sich die Zahl um beinahe die Hälfte. Heute wohnen in Gostynin und Umgebung wieder ca. 32.500 Menschen, mit aktivem kulturellem und sportlichen Leben.
Die Stadt Gostynin mit eigener Verwaltung ist auch Sitz der Verwaltung des Kreises Gostynin.
Nach dem Endes des Zweiten Weltkrieges ließen sich einige der vertriebenen Einwohner Gostynins in Langenfeld nieder.
Geographie
Gostynin ist von einer abwechslungsreichen Landschaft mit Wäldern und der "Gostyniner Seenplatte" mit rund 60 Seen umgeben. Die Waldgebiete um Gostynin lassen sich durch die angelegten Wanderwege gut erforschen. Eine Erkundung der Natur bietet sich auch für Reiter und Radfahrer sehr gut an, sowie zum Erleben einer einzigartigen Flora und Fauna. In der Region um Gostynin werden mehr als 1.500 Beherbergungsplätze angeboten. Ein Besuch Gostynins und der umliegenden Städte ist sehr lohnenswert., Auch ein Abstecher in die polnische Hauptstadt, dem nur ca. 130 km entfernten Warschau ist gut realisierbar.
Die Städtepartnerschaft
1965 hat die Stadt Langenfeld eine Patenschaft für die aus der Stadt und dem Kreis Gostynin stammenden Deutschen übernommen, die nach der Flucht in Langenfeld eine Heimat fanden. Nach Ende des Kalten Krieges kam es 1993 zu vorsichtigen offiziellen Kontakten zwischen Gostynin und Langenfeld. Eine sechsköpfige Delegation aus Gostynin besuchte Langenfeld im Februar 1994. Im April desselben Jahres fuhr eine Langenfelder Delegation nach Polen, um den Besuch zu erwidern.
Bei dieser Gelegenheit wurde eine Erklärung über Freundschaft und Zusammenarbeit unterzeichnet, die im Sinne des Vertrages zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit gehalten wurde.
Im Dezember 1997 beschloss der Rat der Stadt Langenfeld, der Stadt Gostynin eine offizielle Städtepartnerschaft anzubieten. Anlässlich des Festes zum 50. Jahrestag der Stadt Langenfeld am 03.10.1998 wurde die Städtepartnerschaft von beiden Seiten unterschrieben. Seitdem gab es viele verschiedene Kontakte zwischen den offiziellen Vertretern und den Bürgerinnen und Bürgern Gostynins und Langenfelds. 2002 wurde der Förderverein Städtepartnerschaft Langenfeld/Rhld. - Gostynin e.V. gegründet, der aktiv diese Begegnungen gefördert, organisiert und finanziert hat. Dabei war auf Seiten Gostynins die Deutsch sprechende Lehrerin Elżbieta Szubska-Bieroń (genannt Ela), die auch Mitarbeiterin in der Verwaltung war, der Motor für die Pflege der Beziehungen.
Nach der Wahl eines neuen Bürgermeisters in 2014 haben die Aktivitäten um die Partnerschaft neuen Schwung bekommen, was durch den Besuch einer Delegation mit dem Bürgermeister Pawel Kalinowski, in Langenfeld im August 2015 persönlich bekräftigt wurde. Beide Seiten versprachen, sich aktiv in die Pflege der Partnerschaft insbesondere für die Bürger einzubringen, was mit Hilfe des Partnerschaftskomitees auch erfolgreich umgesetzt werden konnte. Seitdem haben eine Reihe von gegenseitigen offiziellen Besuchen stattgefunden, aber auch von vielen Jugendlichen und Bürgern, von Vereinen, Chören, Orchestern und Tanzgruppen.
Zur Feier der 25-jährigen Partnerschaft 2023 wurden die Kontakte durch gegenseitige Besuche erneut vertieft, einmal in Polen (Danzig und Gostynin) und in Langenfeld zusammen mit den Feierlichkeiten zum 75. Stadtgeburtstag.
Weitere Informationen finden sie hier: Berichte und Begegnungen zwischen Gostynin und Langenfeld