Café feminin: Endometriose – ein Chamäleon als gesellschaftliche Herausforderung
Das „Café feminin“ bietet jeden zweiten Montag im Monat ein interessantes Thema speziell für Frauen. Eine Referentin hält jeweils einen Kurzvortrag mit anschließender Diskussion zu den Bereichen Frauengesundheit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Zeitmanagement, Entspannung im Alltag, Wechseljahre, Kunst, Kultur und vieles andere mehr.
Am 10. März, 19 bis 21 Uhr, wird im Rahmen des Internationalen Frauentags im „Café feminin“ ein Vortrag zum Thema „Endometriose – ein Chamäleon als gesellschaftliche Herausforderung“ angeboten. Referentin ist die Sozialpädagogin Svenja Puschner.
Zum Inhalt:
„Endo-was?“ Das ist häufig die irritierte Rückfrage von Menschen, die das erste Mal das Wort Endometriose hören. Dabei handelt es sich bei dieser chronischen Erkrankung um die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung nach Brustkrebs, gilt je nach Zählung als eine der 10-20 schmerzhaftesten unter den bekannten Erkrankungen und betrifft etwa 1 von 7 Frauen. Sie steht oft in Verbindung mit einem unerfüllten Kinderwunsch. Weder ihre Entstehung, noch ihre endgültige Heilung ist derzeit geklärt.
Und trotzdem wissen bis heute wenige Frauen und Mädchen von ihr. So kommt es zu einem langen Diagnoseweg.
Über den weiblichen Zyklus wurde lange geschwiegen, und auch heute sind noch Scham und Unsicherheit an der Tagesordnung. Klare Symptome werden verharmlost oder als psychosomatisch abgetan. Patientinnen brauchen häufig viel (Vor-)Wissen und müssen lernen, mit Medical Gaslighting umzugehen bevor sie ernst genommen werden. Doch wie kann es sein, dass manche Länder Endometriose als gesellschaftliche Herausforderung betrachten, während in anderen die medizinische Forschung Spendengelder von privat sammeln müssen, um Endometriose auf den Grund zu gehen?
Dieser Vortrag möchte aufklären und ermutigen. Wie kann dieses „Chamäleon der Gynäkologie“ aussehen? Was können gesundheitliche Folgen, aber auch Auswirkungen auf Privat- und Arbeitsleben sein? Welche Möglichkeiten haben Betroffene in den genannten Bereichen und vor allem: wie kann ich selbst damit umgehen, wenn ich Betroffene oder Angehöriger bin?
Ein weiterer Aspekt soll der Umgang der Gesellschaft mit Endometriose sein und warum das Science Data Gap so große Auswirkungen auf die Erforschung einer Erkrankung hat, die scheinbar nur Menschen mit einer Monatsblutung betrifft.
Für diese Veranstaltung der Gleichstellungsstelle ist keine Anmeldung notwendig und sie wird kostenlos in der AWO-Begegnungsstätte Siegfried-Dißmann-Haus, Solinger Str. 103 in 40764 Langenfeld angeboten.