Unterbringungskapazitäten für Geflüchtete
Die aktuelle Situation in der Ukraine löst auch in Langenfeld eine nicht abebbende Welle der Hilfsbereitschaft aus. Das Schicksal der vor Krieg und Zerstörung fliehenden Menschen lässt viele Bürgerinnen und Bürger nicht ruhen.
Vielfältige Hilfsangebote sind geschaffen worden, die Menschen in der Ukraine oder auch die Flüchtlinge hier vor Ort zu unterstützen, sei es die Organisation von Transporten lebenswichtiger Medikamente, Lebensmitteln und sonstigen Verbrauchsgütern in das Kriegsgebiet oder das Anbieten von Wohnraum für die Flüchtlinge.
Einige hilfsbereite Menschen in dieser Stadt beabsichtigen nun, bei dem Transport von Hilfsgütern in Richtung der Ukraine auf dem Rückweg eine größere Anzahl von Flüchtlingen mitzunehmen und nach Langenfeld zu verbringen.
Diese sicherlich gut gemeinte Aktion entbehrt aus Sicht der Betroffenen nicht einer gewissen Logik: warum soll der Rückweg nach Deutschland eine Leerfahrt sein? „Gleichwohl bitte ich aufgrund der – trotz aller städtischerseits bereits getroffenen Maßnahmen - beschränkten Unterbringungskapazitäten in Langenfeld solch eigeninitiierten Aktionen allenfalls dann durchzuführen, wenn für die transportierten Personen durch die Akteure vor Ort im Vorfeld private Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen wurden“, so Holger Hammer, Leiter des Referates Soziales Angelegenheiten.
Die 1. Beigeordnete Marion Prell ergänzt: „Stand heute wurden in Langenfeld, bereits mehr als 130 Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen. Wir können als sicher davon ausgehen, dass sich diese Anzahl in den nächsten Wochen deutlich erhöhen wird. Nicht jeder hat die Möglichkeit, privat bei Verwandten und Freunden unterzukommen, weshalb wir die Wilhelm-Würz-Halle für die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereiten, die anderweitig nicht versorgt werden können.“
Zu diesen ukrainischen Flüchtlingen kommen noch diejenigen hinzu, die schon seit Jahren um Schutz in der Bundesrepublik Deutschland und somit auch in Langenfeld nachsuchen. Dies sind derzeit über 450 Personen, die in städtischen Übergangsheimen leben. Weitere 20 afghanische Ortskräfte und etwa 10 Flüchtlinge aus anderen Herkunftsstaaten sind aktuell durch das Land zur Aufnahme angekündigt und werden hier jeden Tag erwartet.
Alles in allem also eine angespannte Situation, die es erfordert, dass die Flüchtlinge in geordneten Bahnen nach Langenfeld gelangen.
„Deshalb bitte ich bei allem Verständnis für den guten Willen, die hinter diesen Aktionen stehen, von einem unabgestimmten Transport von Flüchtlingen nach Langenfeld abzusehen“, so Marion Prell.