Stadtgeschichte
Der Bergische Löwe, stellvertretend für die Grafschaft Berg, und das Posthorn, als Verweis auf die lange postalische Tradition, zieren das Wappen der Stadt Langenfeld. Obgleich die Stadt Langenfeld als „junge Kommune“ gilt, da ihr erst im Jahr 1948 die Stadtrechte verliehen wurden, so hat sie doch eine spannende weit zurückreichende Geschichte aufzuweisen.
Entstanden aus den beiden Kirchspielen Richrath und Reusrath vereint die Stadt, wie wir sie in den heutigen Grenzen kennen, insgesamt fünf Ortsteile: Richrath und Reusrath sowie Immigrath, Wiescheid und Berghausen.
Nicht nur das Posthorn im Wappen, sondern auch Wegestundensteine als Relikte aus der Zeit der Postkutsche und das Traditionspaar „Postillion und Christel von der Post“ als Bronzeskulptur vor der Langenfelder Stadtgalerie erinnern an die enge Verbindung der Stadt mit der Postgeschichte im ausgehenden 18. und 19. Jahrhundert.
Als wichtiger Verkehrsknotenpunkt auf der Köln-Arnheimer Chaussee (heute B8) befand sich in Langenfeld eine Posthalterei der Fürsten von Thurn und Taxis. Die Post-historische Bedeutung Langenfelds wird durch die Ansiedlung eines der größten Briefverteilzentren des Landes in der Neuzeit untermauert.
Urkundliche Überlieferungen der Stadthistorie setzen in der Zeit um 1.000 n. Chr. ein. So wird in einer Urkunde des Kaiserswerther Stifts aus dem Jahre 904 der Hof „Niuuenrothe“ (Neurath) in Reusrath erstmals urkundlich vermerkt. Der Turm der Kirche St. Martin, um 1150 erbaut, ist das älteste erhaltene Bauwerk.
Urkundlich erwähnt wird das damalige Richrath erstmals zwischen 1090 und 1120. Ebenfalls aus dem St. Suitbert Stift Kaiserswerth stammt eine Urkunde, in der Richrath („Ruchrothe“) Erwähnung findet. Diese Urkunde kann auf den Zeitraum zwischen 1090 und 1120 datiert werden. Anders als Neurath und Richrath lässt sich die Existenz eines schriftlichen Zeugnisses der Ortschaft Reusrath erst knapp 100 Jahre später in einer Urkunde des Klosters Altenberg aus dem Jahr 1281 nachweisen.
Funde entlang des, durch Langenfelder Stadtgebiet führenden, Mauspfads zeugen von der Stein-, Eisen- und Bronzezeit sowie römischen Hinterlassenschaften aus der Zeit vom 1. bis 4. Jhd. n. Chr.
Der Köln-Arnheimer-Chaussee (heute B 8) und der Verbindung zwischen dem Hitdorfer Rheinhafen (Leverkusen) und dem Bergischen Land folgten einst Postreiter und Postwagen. Die erste Poststation in der Stadtgeschichte wurde 1774 als "Kayserliche Reichs-Posthalterey" der Fürsten von Thurn und Taxis eingerichtet. In ihrer Blütezeit Mitte des 19. Jahrhunderts in der Ära des Posthalters Lungstras verfügte die Poststation über 24 Postillionen, 90 Pferden und 22 Kutschen, doch die seit 1845 verkehrende Köln-Mindener-Eisenbahn führte zum schleichenden Ende des Postkutschenverkehrs. 1868 wurde die Poststation aufgelöst und 1905 der Personenverkehr eingestellt.
Im Jahr 1910 wurden die beiden Spezialgemeinden Richrath und Reusrath zu einer Gesamtgemeinde vereinigt. Seit dem Jahr 1936 führt die Gemeinde die amtliche Bezeichnung „Langenfeld Rhld". Am 3. Oktober 1948 wurde feierlich die Verleihung der Bezeichnung "Stadt Langenfeld Rhld." verkündet. Das heutige Stadtwappen stammt aus dem Jahr 1939.
Von den Nachkriegsjahren an bis in die Gegenwart erfuhr die Stadt große bauliche Veränderungen. Das Rathaus wurde neu errichtet, der Marktplatz umgestaltet, die Straßenbahn verschwand aus dem Stadtbild, die infrastrukturelle Anbindung an die Großstädte Köln und Düsseldorf wurde ausgebaut. Freizeitmöglichkeiten für die Bürger und Bürgerinnen und kulturelle Angebote bereichern das Leben in der Stadt.
Anmerkung: Ausführliche Informationen zur Langenfelder Stadtgeschichte bietet die Publikation von Rolf Müller „Stadtgeschichte Langenfeld Rhld.", die Sie im Stadtmuseum/Stadtarchiv im Freiherr vom Stein-Haus, Hauptstraße 83, Tel. 02173-794-4401, käuflich erwerben können. Weitere Informationen sind zudem im Stadtarchiv – Freiherr vom Stein-Haus, Hauptstraße 83, erhältlich.