Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus
Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz wurde heute in der LVR-Klinik ein Gedenktag mit einer Filmvorführung und einer anschließenden Kranzniederlegung gestaltet.
An dieser jährlichen Veranstaltung am 27. Januar beteiligt sich die Stadt Langenfeld mit einem Kranz zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und erinnert am Gedenkstein gemeinsam mit der LVR-Klinik auch an die Opfer der NS-Euthanasie.
Die Musiktherapie der LVR-Klinik Langenfeld begleitete die Zeremonie musikalisch.
Die LVR-Klinik Langenfeld war während der Zeit der Euthanasie-Morde des Dritten Reichs im Jahr 1941 eine sogenannte „Zwischenanstalt“. Hier wurden Patient*innen aus dem Rheinland gesammelt, um sie unter anderem in die frühere Tötungsanstalt Hadamar zu transportieren und dort zu ermorden. Mit dem Gedenktag wird die Erinnerung an die Opfer wachgehalten.
Weitere Informationen zu der Veranstaltung gibt es auf der Homepage der LVR-Klinik Langenfeld:
Die LVR-KLinik hat nach der Gedenkveranstaltung die nachfolgende Presseinformation veröffentlicht:
Anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar folgten viele Menschen der Einladung der LVR-Klinik Langenfeld
Langenfeld, 27. Januar 2025. Mit einem emotionalen Programm beging die LVR-Klinik Langenfeld am 27. Januar 2025 den bundesweiten Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Neben der würdevollen Kranzniederlegung standen unterschiedliche Herangehensweisen, sich mit den Gräueltaten der NS-Geschichte auseinanderzusetzen, im Mittelpunkt. Mehr als 150 Menschen, darunter viele Schüler*innen, kamen bei der Veranstaltung zusammen und setzten damit ein starkes Signal: Nie wieder ist jetzt.
Nach Begrüßung durch Klinikvorstand Stefan Thewes wurde im Festsaal der Dokumentarfilm „Lebensunwert“ gezeigt, in dem Filmemacher Robert Krieg anhand der Biographie Paul Brunes in erschütternder Eindringlichkeit die Geschichte der NS-Psychiatrie und ihrer Folgen nachzeichnet. In der nachfolgenden Diskussionsrunde gab der vor Ort anwesende Filmemacher im Austausch mit dem Publikum Einblicke in die Entstehungsgeschichte sowie persönliche Berührungspunkte. So könne der Film etwa helfen, die Erinnerungskultur wachzuhalten und auch junge Menschen stärker für die NS-Vergangenheit zu sensibilisieren. Mit der Vorstellung der Graphic Novel „…und über uns kein Himmel“ stellte Robert Krieg eine weitere künstlerische Herangehensweise an die Thematik vor.
Mit der anschließenden Kranzniederlegung am Gedenkstein durch den Klinikvorstand wurde der Opfer in einem Moment des Innehaltens gedacht. Stellvertretend für die mehr als zweitausend Opfer der NS-Zeit in der damaligen Provinzial-, Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen von in Hadamar ermordeten Patient*innen hat Personalrat Stefan Schlüter 24 Namen verlesen. Schüler*innen der Pflegeschule stellten für jeden der vorgelesenen Namen eine entzündete Kerze am Gedenkstein auf. Gemeinsam mit musikalischer Unterstützung der Musiktherapeutinnen Lea Sauter und Julia Podolecki entstand so ein stimmiger Rahmen für die Erinnerung.
Stefan Thewes freut sich, dass so viele junge Menschen der Einladung zum Gedenktag gefolgt sind: „Wir möchten die Erinnerung an die Opfer wachhalten. Gleichsam wollen wir für die nächsten Generationen Aufklärung und Bewusstsein schaffen, damit sich dieses dunkle Kapitel der Geschichte nie wiederholt. Dabei ist es wichtig, verschiedene Wege in der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit zu gehen, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Besonders durch die aktuellen Entwicklungen bundes- aber auch europaweit gilt es eindringlich festzuhalten: Nie wieder ist jetzt!“
Die LVR-Klinik Langenfeld war während der Zeit der „Euthanasie“-Morde des Dritten Reichs im Jahr 1941 eine sogenannte Zwischenanstalt. Hier wurden Patient*innen aus dem Rheinland gesammelt, um sie unter anderem in die frühere Tötungsanstalt Hadamar zu transportieren und dort zu ermorden.